Renovierung verfehlt ihr Ziel auch optisch
Renovierung ist nicht gleich Renovierung. Diese Erfahrung mussten Bewohner in den vergangenen Jahren immer wieder machen.
Trotz
schöner neuer Bäder mit großen Duschen und hellen Fliesen sowie einer
neuen Fensterfront und neuen Türblättern fällt die Begeisterung bei
Besuchern verhalten aus (auch wenn Freunde des Bauherrn die Arbeiten
euphorisch loben).
Der
Grund für diese Verhaltenheit liegt im Verbleib eines Details, das wie
keines den Plattenbau symbolisiert oder heutzutage auf Kellerräume, sei
es die Wäschekammer, Vorratskammer oder Heizungsraum hindeutet: die in
den siebziger Jahren verbaute Stahlzarge.

Auch das Argument, 'ich wohne ja auch so' oder 'wir haben Glastüren' zählt da nicht wirklich. Stahlzarge bleibt Plattenbauniveau.
Ein weiterer
Grund ist die Deckenbeleuchtung. Heutige Bauherren und Käufer erwarten
punktuell gesetzte Lampen und Einbaustrahler. Eine zentrale Lampe im
Raum oder ein Lampenschienensystem aus dem Baumarkt sowie die frühere
Affenschaukel gehören heute zu den No-Gos. Gewünscht sind indirekte
Beleuchtung oder ein Lichtkonzept bei dem Lampen genau über dem
Beistelltisch zentrierte werden können. Zu schaffen ist dies durch eine
Konterschalung mit angehängter Decke, in der zudem auch eine neue
Elektroverkabelung kostengünstig durch die ganze Wohnung gezogen werden
kann.
Hinweis: Bereits in einem vorherigen Bericht wiesen wir auf die Gefahren hin, die durch die verbleibenden in den Kalksandsteinwänden verlegten Stegkabel entstehen können, da sich die Weichmacher nach vierzig Jahren aus dem Kabel verflüchtigt haben.
Onlineausgabe 7.05.2018