Renovierung verfehlt ihr Ziel auch optisch

Renovierung ist nicht gleich Renovierung. Diese Erfahrung mussten Bewohner in den vergangenen Jahren immer wieder machen.
Trotz schöner neuer Bäder mit großen Duschen und hellen Fliesen sowie einer neuen Fensterfront und neuen Türblättern fällt die Begeisterung bei Besuchern verhalten aus (auch wenn Freunde des Bauherrn die Arbeiten euphorisch loben).

Der Grund für diese Verhaltenheit liegt im Verbleib eines Details, das wie keines den Plattenbau symbolisiert oder heutzutage auf Kellerräume, sei es die Wäschekammer, Vorratskammer oder Heizungsraum hindeutet: die in den siebziger Jahren verbaute Stahlzarge.

In der heutigen Zeit, ob im Ein- oder Mehrfamilienhaus, gibt es kein Bauprojekt mehr, in dem in Wohn- und Repräsentationsräumen Stahlzargen Verwendung finden. Und so wundert es nicht, dass das besonders erwähnte Türblatt für 50 oder auch 200 € pro Stück im Stahlrahmen doch nicht die erhoffte Preissteigerung auslöst.
Auch das Argument, 'ich wohne ja auch so' oder 'wir haben Glastüren' zählt da nicht wirklich. Stahlzarge bleibt Plattenbauniveau.

Ein weiterer Grund ist die Deckenbeleuchtung. Heutige Bauherren und Käufer erwarten punktuell gesetzte Lampen und Einbaustrahler. Eine zentrale Lampe im Raum oder ein Lampenschienensystem aus dem Baumarkt sowie die frühere Affenschaukel gehören heute zu den No-Gos. Gewünscht sind indirekte Beleuchtung oder ein Lichtkonzept bei dem Lampen genau über dem Beistelltisch zentrierte werden können. Zu schaffen ist dies durch eine Konterschalung mit angehängter Decke, in der zudem auch eine neue Elektroverkabelung kostengünstig durch die ganze Wohnung gezogen werden kann.

Hinweis: Bereits in einem vorherigen Bericht wiesen wir auf die Gefahren hin, die durch die verbleibenden in den Kalksandsteinwänden verlegten Stegkabel entstehen können, da sich die Weichmacher nach vierzig Jahren aus dem Kabel verflüchtigt haben.


Onlineausgabe 7.05.2018